Hinter den Wasserfall der Gedanken treten

autor: christian stocker formale & informelle achtsamkeitspraxis persönliche entwicklung & wachstum
Wecker

Die Gedankenmaschine rattert

Es ist Mitten in der Nacht, alles ist ruhig und friedlich. Eigentlich klingelt der Wecker erst in einigen Stunden, dennoch ist an Schlaf schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr zu denken. Zu laut rattert die innere Gedankenmaschine im eigenen Kopf. Ereignisse der Vergangenheit werden wieder und wieder rekapituliert und analysiert. Wir erstellen Pläne und To-Do-Listen. Mögliche zukünftige Katastrophen erfüllen uns schon jetzt mit sorgenvollen Gedanken. „Ich sollte jetzt besser schlafen!“ mahnen wir uns selbst. Doch die Gedankenmaschine rattert unermüdlich weiter.

Wissenschaftler an der Queens University im kanadischen Kingston haben 2020 anhand ihrer Untersuchungen überschlagen, dass uns am Tag durchschnittlich 6.200 Gedanken durch den Kopf gehen. Viele dieser Gedanken sind weder nützlich noch konstruktiv, dennoch lassen sie sich scheinbar nur schwer stoppen. Selbst bei Nacht und im Schlaf sind wir nicht sicher vor diesem Gedankenstrom, denn auch unsere Träume sind Gedanken. Wie können wir auch mal einen Schritt hinter diesen endlosen Wasserfall der Gedanken zu treten?

 

Nichts festhalten und auch nichts fernhalten

„Ich denke, also bin ich!“ lautet das weltberühmte Zitat von Rene Descartes. Und so verwundert es nicht, dass viele Menschen sehr in ihren Gedanken verhaftet sind. Thich Nhat Hanh, der bekannte buddhistische Lehrer, hat diesen Ausspruch einmal in einem Vortrag sehr schön erweitert: „Ich denke, also bin ich nicht ganz hier!“ Tatsächlich tragen die Gedanken uns fast immer weg aus dem gegenwärtigen Moment. Wie in einer Zeitmaschine reisen wir mit ihnen in Sekundenschnelle in die Vergangenheit oder in die Zukunft. Den jetzigen Augenblick verpassen wir dadurch nur zu oft.

Im MBSR üben die Teilnehmenden die Gedanken weder zu bekämpfen noch automatisch festzuhalten, also weiterzudenken. Beim achtsamen Umgang mit Gedanken geht es nicht ums Wegschieben oder Ersetzen von Gedankeninhalten, sondern erst einmal nur um das freundlich neutrale Beobachten der geistigen Aktivität im eigenen Kopf. Paradoxerweise entsteht dabei oft ganz von selbst mehr Ruhe im Kopf und geistige Klarheit.

 

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